Baustellen-Einsätze, insbesondere auf Alpen, gehören bei der Heli Linth zum Tagesgeschäft. Die Szenen aber sind alles andere als Alltag. Sei hier hautnah dabei wenn es heisst: Spektakulärer Heli-Einsatz auf einer Baustelle: Beton aus der Luft!
In diesem Tal zeigt sich der Herbst von seiner schönsten Seite. Das Laub der Bäume beidseits des Flusses leuchtet gelb und dunkelrot. Der Necker, der weiter oben entspringt, rauscht unten im Tobel in Richtung St.Peterzell, weiter das Neckertal hinab, wo er bei Lütisburg in die Thur mündet. Hier, mitten in dieser ruhigen Idylle würde man kaum eine Baustelle erwarten. Doch auf der anderen Seite des Neckers, mitten im steilen Hang, herrscht geschäftiges Treiben.
Ein neuer Alpstall entsteht. Noch ist vom Gebäude nicht viel zu sehen. Die Firma Zuberbühler Garten und Bau AG aus Degersheim hat sich den Maurerarbeiten angenommen und kümmert sich um das Betonieren. Das Gelände ist unwegsam, die Zufahrt zur Baustelle erschwert. So wartet der Betonmischer diesseits des Neckers auf Unterstützung aus der Luft.
Zuerst ist da dieses Klopfgeräusch. Schläge in rascher Abfolge. Kurze Zeit später überfliegt ein Helikopter der Heli Linth aus Mollis den Schauplatz. Er setzt einen Flughelfer bei der Baustelle ab und landet danach auf einer Wiese in der Nähe des Betonmischers. Dabei entsteht Starkwind in Orkanstärke, der alles wegwirbelt, was nicht niet- und nagelfest ist.
Ein weiterer Flughelfer steigt aus, entlädt aus dem Heli überschüssiges Gewicht (Treibstoffkanister, Transportseile, seitlicher Transportkorb) und eilt zum Betonmischer. Der LKW-Chauffeur füllt den Beton in einen leichten Kübel aus Aluminium. Der Helikopter hebt wieder ab. Der Flughelfer hängt den Kübel an das Transportseil des Helis. Dann steigt der Helikopter in die Höhe, zieht Richtung Baustelle. Der volle Betonkübel fliegt hinterher.
Der Heli fliegt ein paarmal mit dem Kübel hin und her. Ob bei der Baustelle oder beim Betonmischer; der Pilot navigiert sein Ziel Zentimetergenau an. Er senkt den Kübel soweit, dass die Bauarbeiter den Betonübel zu fassen bekommen ihn entleeren können.
Baustellen-Einsätze gehören bei der Heli Linth zum Tagesgeschäft. «In den Bergregionen ist der Helikopter nicht mehr wegzudenken», schreibt Heli Linth auf Anfrage. Alpbaustellen würden etwa ein Drittel ausmachen, viele Gebirgsbaustellen seien für die öffentliche Hand, wie etwa Wasserversorgung, Lawinenschutz, etc.
Die Arbeit mit dem Helikopter ist eine Herausforderung. Wichtig dabei ist das Team. «Mit einem guten Team, das täglich miteinander arbeitet, werden diese Arbeiten sehr sicher und sehr speditiv erledigt», so Heli Linth. Das Wetter spielt dabei auch eine Rolle. Denn die Bedingungen können sehr schnell wechseln. Nicht immer ist das Wetter so sonnig, wie an diesem Tag.
Der letzte Kübel ist geleert. Nun fliegt der Helikopter die bereitgestellten Betonröste zur Baustelle und befördert die gebrauchten Schalltafeln zurück zum Lagerplatz. Der Betonmischer wird nicht mehr gebraucht. Der Chauffeur winkt zum Abschied und fährt zurück ins Kieswerk. Der Heli fliegt noch einige Male mit Material hin und her. Dann ist auch seine Arbeit getan, er landet. Der Flughelfer verstaut die zuvor entnommene Ladung wieder im Heli, montiert den Transportkorb an der Seite und steigt ein. Der Heli hebt erneut ab, holt auf der anderen Seite des Neckers den zweiten Flughelfer ab und fliegt zum nächsten Einsatz.
Nach dem Betonieren werden die Holzelemente montiert. Auch dafür wurde der Heli benötigt. Sie dir die Fortsetzung dieses Beitrags Alpstall aufrichten mit dem Helikopter an. Dazu gibt es auch ein cooles Video – zum Teil im Zeitraffer.